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Vor zehn Jahren: Deutscher Ruderpokal 2003

Ruderpokal-Team 2013Auszüge von einem Bericht von Oliver Quickert:

Zum dritten Mal in Folge nahm der Ruderverein Kurhessen-Cassel (RKC) mit einer großen Gruppe am Deutschen Ruderpokal teil. Nach dem überraschenden Gewinn der Gesamtwertung im vergangenen Jahr visierte man natürlich die Verteidigung in 2003 an. Nachdem es einige Pokalruderer aus Studiengründen in andere Städte verschlagen hatte, waren sich nicht alle Leute der Sache sicher, ob man unter diesen Umständen die Erfolge wiederholen konnte.

Auf der ersten Regatta in Berlin schlugen wir im Achter Wiking Berlin, und im gemischten Doppel-Vierer erruderten wir einen zweiten Platz. Auf den folgenden Regatten gelangen uns viele Siege, wir mussten uns vor unseren Gegnern nicht fürchten.

Am Ende der ersten Saisonhälfte zeichnete sich aufgrund guter Resultate ab, dass wir die Chance hatten, einige Bootsklassen-Wertungen zu gewinnen. Was sich manifestierte, war der Sieg in der Gesamtwertung mit deutlichem Vorsprung vor allen anderen teilnehmenden Vereinen. Daher konzentrierten wir uns auf die einzelnen Bootsklassenwertungen.

Der Frauen-Doppelzweier wurde in einer festen Besetzung mit Stephanie Riese und Larissa Wiese gefahren. Sie wurden nicht nur Siegerinnen im Ruderpokal, sondern sogar zum Ende der Saison Deutsche Sprintmeisterinnen in derselben Bootsklasse. Für Larissa Wiese war die erste Saison beim RKC ein exzellenter Einstand. Auch der Männer-Doppelzweier wurde in fester Besetzung mit Matthias Engelke und Dennis Ziegler gefahren. Die Bronzemedaillengewinner im Doppelzweier bei den Deutschen Meisterschaften der U23 konnten sich auf den 500 und 1000 Meterstrecken souverän durchsetzen und sicherten damit die Bootsklasse.

In Eschwege, der finalen Regatta der Saison, wurden die beiden letzten, noch offenen Bootswertungen entschieden. Der Mixed-Achter konnte nur durch einen Sieg gewonnen werden. Leider gelang dies nicht. Der Frauen-Doppelvierer entschied sich noch spannender. Bis eine Stunde nach dem Rennen war unklar, wer gewonnen hatte. Letztendlich waren es zwei Mannschaften, die ihre Freude teilen konnten, der Mindener Ruderverein und unsere „Mädels“. Der Vierer mit Steuerfrau (Jonas Hüppe, Jan Hubrich, Timo Siebert, Simon Hüppe und Stf. Marie Kalinowski) war die dominierte Bootsklasse der Saison, jeder Start führte zum Sieg inklusive Sprintmeisterschaft.

Zu den Erfolgen gehörten auch die Siege der Bootsklassen Gemischter Doppelvierer und Gemischter Gig-Doppelvierer.

Das siegreiche Ruderpokalteam von 2003:

Silke Baumann, Irene Diebel, Matthias Engelke, Julia Farwig, Susanne Frey, Jan Hubrich, Jonas Hüppe, Simon Hüppe, Frederik Jadzejewski, Inga Kalb, Marie Kalinowski, Katja Kraechter, Florian Lehmann, Klaus Pischel, Oliver Quickert, Andreas Riemann, Stephanie Riese, Thorsten Schöne, Timo Siebert, Philipp Stiel, Jens Weckmann, Larissa Wiese, Dennis Ziegler.

Ingeborg Wunderlich

Wanderfahrt zum Gut Kragenhof

Selbst das Versprechen unseres Ruderkameraden Julian Merz, uns in dem von seinen Eltern betriebenen Gut Kragenhof mit Kaffee und Kuchen zu versorgen, veranlasste nur insgesamt 7 Ruderrinnen und Ruderer zur Teilnahme an einer kleinen Wanderfahrt am 07.09.2013. Unter der Leitung von Irene Diebel und Torsten Gorski machten wir uns auf den Weg und erreichten pünktlich die Kasseler Stadtschleuse, die uns schnell ins Unterwasser brachte. Dort kamen wir bei sonnigem Wetter gut voran, obwohl der von einer Mitruderin versprochene „Schnappes“ fehlte und sich die von uns aus dem Wasser gefischte Weinflasche als Flaschenpost mit einer Hymne an die Liebe von leider nur fragwürdiger Qualität entpuppte. Dafür labten wir uns nur wenig später an Kaffee und selbst gebackenem Kuchen im Gut Kragenhof und erfuhren dabei viel über die Geschichte der noch zum Stadtgebiet Kassel zählenden Anlage. So gestärkt machten wir uns nach einer langen Rast auf den Rückweg, bei dem uns – bei allerdings milden Temperaturen – fast durchgängig Nieselregen begleitete. Weil wir dann an der Kasseler Stadtschleuse einem Fahrgastschiff Vorfahrt einräumen mussten, beschlossen wir, die Boote lieber umzutragen. Nur wenig später legten wir dann an unserem Bootshaus an, wo wir uns nach Reinigen und Lagern der Boote bald auf der Terrasse einfanden und den Tag ausklingen ließen. Dabei waren wir uns einig, dass eine solche kleine Wanderfahrt ohne großen Organisationsaufwand ein guter Einstieg gerade für unsere neuen Mitglieder ist und deshalb eine Wiederholung finden sollte.

Martin Kolter

Rolf Jentzsch – Nachruf

Am 2. Oktober ist völlig unerwartet unser langjähriges Ehrenmitglied Rolf Jentzsch im Alter von 73 Jahren verstorben. Er war seit 1. April 1966 bei uns Mitglied und hat uns bei einigen Baumaßnahmen unterstützt. Dafür sind wir ihm sehr dankbar. Unser Mitgefühl gilt der Familie unseres Ruderkameraden.

 

Wanderfahrt zum Bamberger Reiter und dann nach Würzburg weiter

Am 3. Juni sollte es losgehen auf den Main. Das schlimme Hochwasser erzwang die Verschiebung auf den 8. September und das Wetter spielte damit, was ja bei einer Wanderfahrt die Laune erheblich steigert.

Ein „Stattauto“ zog den Zweier Werra zügig nach Bamberg und von Fahrtenleiter Jochen Meier gut vorbereitet, setzten wir um 12.30 Uhr an der Bamberger Rudergesellschaft ein. Der dortige Ruderkamerad Müller leitete uns gekonnt mit vielen nützlichen Ratschlägen durch die ersten beiden privaten Stadtschleusen. Auf der Regnitz durch Bambergs Klein-Venedig begegneten uns zwei echte venezianische Gondeln, das war ein Höhepunkt der Fahrt.

Ja die Schleusen! 15 waren es bis Würzburg, zwei Bootsschleusen waren defekt, und am Montag wurden alle Schleusen bestreikt. So mussten wir einmal umtragen und das bei 250 m Schleusenlänge und Steilhängen. Aber unser Co-Fahrtenleiter Wolfgang Thümmler fuhr frech auf das zufällig offene Schleusengelände, und dort schoben wir unser Boot samt Gepäck mit dem Bug in den Kofferraum des Autos, und ab ging die Post.

Am Montagvormittag gab es noch eine Stadtführung in der Weltkulturstadt Bamberg und wir hatten das große Glück, von der charmanten und in der Stadtgeschichte sehr bewanderten 1. Vorsitzenden der Rudergesellschaft, Frau Wagner geführt zu werden. So wurde der Gang durch die zauberhafte Stadt und den Dom mit dem berühmten Reiter ein ganz besonderes Erlebnis.

Die Ruderei war gemütlich, aber bei dem gestauten Wasser ehrliche Arbeit. Der Fluss mit seinen vielen Auen, Weinbergen und bekannten Weinstädtchen wie z.B. Volkach, Dettelbach, Ochsenfurt und zum Schluss Würzburg mit dem stolzen Schloss zeigte sich eher verträumt. Der Schiffsverkehr war sehr mäßig, Sportboote haben wir an fünf Fingern abzählen können.

Unsere Quartiere in Bamberg, Schweinfurt und Kitzingen waren Stadt nah. So fanden wir abends in der Nähe gemütliche Gaststätten mit der bekannt guten fränkischen Küche. Ein zünftiger Skat mit Bock und Ramsch machte uns dann endgültig Bett reif.

Nach harmonischen vier Tagen auf dem Wasser fuhr uns Dr. Rudi Knauf wieder sicher zurück ins Bootshaus und Burkhard Zellmer, der wohl sonst nur mit dem Navi herumspielte, wurde zu diesem Bericht verpflichtet.

Burkhard Zellmer

RRR Donau-Wanderfahrt 2013

Nach einer Erfrischung im Biergarten des Klosters Weltenburg und der Besichtigung der Klosterkirche setzten wir – Fahrtenleiter Rudi Meister, Karl-Heinz Saur, Hanns-Dieter Gerdum, Rüdiger Mohrstedt, Frieder Werner, Hendrik Pontoppidan und Gerd Leben – mittags bei brütender Hitze die Kurhessen am Kiesstrand in die Donau. Damit begann bei herrlichem Sommerwetter vom 02. bis 11.08.2013 die Wanderfahrt bis Ybbs. Zehn Staustufen (Bad Abbach, Regensburg, Geislingen, Straubing, Kachlet, Jochenstein, Aschach, Ottensheim, Abtswinden-Asten und Wallsee-Metterskirchen) waren über gut eingerichtete Umtragestellen oder Bootsschleusen zu überwinden. Die Umtragestellen befinden sich meist in einem seitlichen Altarm im ruhigen Wasser und sind problemlos zu bewältigen. Im Übrigen besteht in Österreich die Pflicht, beim Schleusen Rettungswesten zu tragen.

Das Kloster Weltenburg liegt oberhalb des Donaudurchbruchs mit spektakulären Jurafelsen in einer Donau-Schlinge. Das Kloster ist direkt oberhalb der Kiesbank des Gleithanges erbaut und wird durch die hohen Jurafelsen auf der gegenüberliegenden Prallhang-Seite geschützt. Zwischen einer Vielzahl von kleinen Ausflugsdampfern und Schwimmern mussten wir uns in diesem noch schmalen Fluss vorsichtig den Weg bahnen. Nach einigen Kilometern wird die Donau ab der Einmündung des Main-Donau-Kanals bei Kehlheim zur Bundeswasserstraße und damit auch breiter. Vor der Staustufe in Bad Abbach beendeten wir unseren ersten Tag. Den Abend verbrachten wir nach einem Bummel durch die Regensburger Altstadt in einem historischen Wirtshausgegenüber dem Dom.

Der nächste Tag brachte einen Höhepunkt mit dem Blick vom Boot aus auf die historische Altstadt von Regensburg und mit der Fahrt durch die Steinerne Brücke, die wegen des Rückstaus durch die Geislinger Staustufe nunmehr leichter als früher zu passieren ist. An der Umtragestelle der Geislinger Staustufe legten wir das Boot ab und nahmen dann in unserm Bus noch zwei junge Leute mit, die auf einem kleinen Floss die Donau erkunden wollten und in der nächsten Ortschaft eine Unterkunft suchten.

Am folgenden Tag ruderten wir bei ruhigem Wasser und geringem Schiffsverkehr – wie auch in den folgenden Tagen immer den bewaldeten Bergzug des Bayerischen Waldes im der Ferne im Blick – bis zur Seilfähre Mariaposching. Dort konnten wir mit Erlaubnis der freundlichen Fährleute auf deren Privatgrund unser Boot für die Nacht ablegen. Abenteuerlich war dann die Fahrt zu unserer Unterkunft in Passau-Hals, dem Gasthaus „Zur Triftsperre“. Unsere erfahrenen Donauruderer Rudi und Hanns-Dieter kannten dieses abgelegene romantische und verborgene Hotel im Ilztal, das nur über eine sehr schmale, kurvige und teils steile Straße zu erreichen ist und in dem wir uns zwei Tage lang sehr wohl gefühlt haben.

Die Ilz entspringt im Bayerischen Wald und hat ein bräunlich bis schwärzlich gefärbtes Wasser. Sie hatte früher große Bedeutung für den Holztransport vom Bayerischen Wald zur Donau. Für die Holztrift wurde die heute noch bestehende Triftsperre bei Hals errichtet und der Weg durch die Halser Flussschlinge durch einen 115 m langen Felstunnel verkürzt.

Die Halbtagesetappe am nächsten Tag endete im Kanu-Club des TV Passau, wobei wir die Donau nach links verlassen haben und die Ilz etwa ein km aufwärts gerudert sind. Für Donauruderer ist der etwa 3,5 km Inn stromaufwärts gelegene Passauer RV nicht so günstig.

Den ruderfreien Nachmittag begannen wir mit dem Besuch der Veste Oberhaus, die im Norden Passau überragt. Von hier aus hat man einen hervorragenden Blick auf den Zusammenfluss von Ilz, Donau und Inn, die Altstadtund im Süden auf die Wallfahrtskirche Mariahilf. Das Wasser des Inn ist grün, das der Donau blau und das der Ilz schwarz, so dass die Donau ein längeres Stück nach dem Zusammenfluss drei Wasserfarben aufweist. Auffallend ist dabei, wie stark das grüne Wasser des Inn das übrige Wasser der Donau beiseite drängt.

Die Altstadt liegt auf einer schmalen Halbinsel am Zusammenfluss von Inn und Donau. Der Stephansdom steht auf einem kleinen Hügel. Zu beiden Flussufern hin fallen die Gassen in steilen Treppen ab. Beim Betreten der Altstadt von der Donauseite her sahen wir die Schäden, die das Hochwasser an den Gebäuden angerichtet hatte. Die Räume im Erdgeschoss waren geräumt, feucht und wurden renoviert, Berge von Bauschutt lagen davor und es zog ein modriger Geruch durch die Gassen. Auf den Schaufensterscheiben hatten die Geschäftsleute den voraussichtlichen Termin für die Wiedereröffnung in einigen Monaten in Aussicht gestellt. Die sich anschließende Besichtigung des Stephansdoms, des größten Barockdoms nördlich der Alpen, beeindruckte mit seinen Stukkaturen, Gemälden und der größten Domorgel der Welt. Insgesamt hat das Stadtbild dank italienischer Baumeister ein südländisch anmutendes Flair.

Auf etwa halbem Wege zwischen Passau und Linz ruderten wir durch die Schlögener Schlinge. Die Donau durchbricht hier das böhmische Massiv in mehreren Mäandern. An der Schlinge wendet sie sich in einer engen Kehre um 180 Grad von südöstlicher auf nordwestliche Laufrichtung, anschließend verläuft der Fluss wieder weiter Richtung Osten. Die Schlögener Schlinge wurde 2008 zum „Naturwunder Oberösterreichs“ gewählt.

Im Winterhafen von Linz legten wir beim dortigen RV unser Boot ab, bummelten durch die Innenstadt, die von Gebäuden des historischen Baustils der Gründerzeit geprägt wird, und stillten Hunger und Durst –wie an allen Tagen unserer Fahrt – in gemütlichen Biergärten.

Im weiteren Verlauf der Fahrt sollte eine Tagesetappe in Grein enden. Doch das Boot fuhr – offensichtlich durch einen kurzen Regenschauer motiviert – den winkenden Landdienst nicht bemerkend – weiter, um dann allerdings zwei km stromab gegenüber der Insel Wörth einen guten Liegeplatz zu finden.

Mit der letzten Halbtagesetappe endete die Wanderfahrt vor der Staustufe von Ybbs. Nach dem Verladen der Kurhessen auf den Anhänger nahmen wir unser Picknick in einer kleinen Hütte des dortigen Anglervereins ein. Zurückgekehrt nach Melk, nahmen wir am Nachmittag an einer Führung durch das Stift Melk teil, die größte Klosteranlage des österreichischen Barocks, besichtigten u. a. die Bibliothek und genossen auch den Ausblick von der Terrasse vor der Bibliothek. Schließlich sahen wir uns die Stiftskirche an, die das Wahrzeichen der Stadt Melk und der Wachau darstellt. Sie ist ein mächtiger tonnengewölbter Saalbau mit Kapellnischen und Emporen sowie mit einer gewaltigen hohen Tambourkuppel.

Nach dem kulturellen Genuss stärkten wir uns beim Abendessen in unserem Quartier in Melk, dem Hotel zur Post, und ließen die Erlebnisse der vergangenen Tage noch einmal vorüberziehen. Bei dieser Gelegenheit bedankten wir uns bei Rudi, der die Fahrt perfekt vorbereitet und durchgeführt hat, und bei Hanns-Dieter, der Rudi dabei maßgeblich unterstützte.

Gerd Leben

Weitere Erfolge für Friederike Reißig seit ihrem Umzug nach Mainz

Friederike ist seit vier Wochen in Mainz und startet weiterhin für unseren Verein.

Am 14.09. ist sie mit Lea-Katleen Kühne auf der Schiersteiner Ruderregatta im Seniorinnen-Doppelzweier gestartet. Dieses letzte Rennen konnten sie vor der Renngemeinschaft aus Bingen und Speyer und dem Bernkasteler RV für sich entscheiden. Am darauf folgenden Freitag war sie kurz in Kassel, um an der Sportlerehrung der Stadt teilzunehmen. Nach einer weiteren Woche harten Trainings ist sie am 28.09. kurzfristig mit einem Achter von der Frankfurter RG Germania in Bernkastel gestartet, sie belegten Platz 2 hinter einer Renngemeinschaft aus Krefeld, Heidelberg, Leer und Saarbrücken und vor dem RC Hansa Dortmund. In Eschwege konnte Friederike aus gesundheitlichen Gründen leider keine Erfolge erzielen.

FG-Achter in neuem Kurhessenboot erfolgreich

DSC_0220Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin 22. – 26.09.2013

Nach einem Empfang der Sportler in der Hessischen Landesvertretung in Berlin wurde es am nächsten Tag im Vorlauf der Achter gleich ernst. Mit einer souveränen Leistung sicherte sich das Team um Trainer Jan Rieß und Kevin Adelhoch den direkten Einzug ins Finale. Dort musste sich der FG-Achter den Sportschulen aus Minden, Potsdam und Hamburg sowie der Angelaschule aus

Osnabrück geschlagen geben und erreichte somit den 5. Platz. Die Trainer waren mit dieser Leistung sehr zufrieden, da das Training in der Vorbereitung oft krankheitsbedingt ausgefallen war und daher das Beste aus der Vorbereitung herausgeholt wurde. Nächstes Jahr wird der FG-Achter, dessen Ruderer fast alle auch Mitglieder im RKC sind, wieder versuchen alles dafür zu tun, den Achter nach Berlin zu bringen. Denn es ist jedes Jahr aufs Neue ein tolles Ereignis!

Julian Gerwatowski

 

Der Vorstand hat das Wort

Liebe Ruderkameradinnen und Ruderkameraden,

liebe Freunde des Ruderverein Kurhessen-Cassel 1890/1911,

die letzten Monate waren geprägt durch die Ergebnisse der Mitgliederversammlung, welche im August stattgefunden hat. An dieser Stelle möchte ich mich auch im Namen meiner Vorstandskollegen ganz persönlich für das entgegengebrachte Vertrauen der Vereinsfamilie bedanken. Denn im Ergebnis kann sich der Verein für die Zukunft nur agierend und nicht reagierend ausrichten.

Dazu gehört es im Breitensport, neue oder wieder auflebende Schritte zu rudern. Diese Schritte sind Ruderschläge und in der Summe sind etwa 3.150 dieser Ruderschläge nötig. Das „Wozu“ ist die neu ins Leben gerufene „All-Schurri-Wanderfahrt“: Jeder, der mochte und konnte, hatte Anfang September die Möglichkeit, vom Vereinshaus fuldaabwärts, durch die Stadtschleuse, nach Gut Kragenhof zu rudern und natürlich wieder zurück. Dieses Angebot nahmen aktiv sieben Ruderkameradinnen und Ruderkameraden wahr. In Gut Kragenhof wurden wir im Rahmen eines persönlichen Rundgangs durch die Eltern von Julian Merz, die die Anlage seit über 30 Jahren in Besitz haben, in die ökologischen und pädagogischen Aktivitäten dieser unverwechselbaren Umgebung mitgenommen.

Hier nochmals vielen Dank an die Familie Merz und ihre von Herzen kommende Gastfreundschaft.

Nachdem wir die Fulda wieder flussaufwärts zum Vereinsgelände gerudert und das Material gereinigt und weggeräumt hatten, wurde die Tagesfahrt mit einem gemeinsamen Abendessen in unserer Gastronomie gebührend beendet.

Hier nochmals mein Aufruf an alle Vereinsmitglieder: Nehmt an unseren „All-Schurri-Events“ teil, denn nur so kann die junge, alte, neue und langjährige Vereinsfamilie gemeinsam etwas erleben.

Eine weitere Stabilität für das Zukunftsfundament unseres Vereins bringt uns die exklusive, sportliche Zusammenarbeit mit der Universität Kassel. Eine theoretische Regelung nutzt nichts, wenn man sie nicht lebt, und genau dieses aktive gemeinsame Leben findet statt. Neben der Fortbildung der Studentenruderer durch Rene Flaschmann gibt es eine Gruppe von regattabegeisterten Studenten, die sich zurzeit auf Regatten vorbereitet. Weiterhin haben wir ein zusätzliches Angebot im Bereich Krafttraining mit der Universität Kassel schaffen können und dieses Angebot wird seit einigen Wochen samstags unter der Koordination von Irene Diebel genutzt.

Zur Stärkung unseres Vereinslebens hat der Vorstand die Initiative ergriffen und Anfang Oktober ein Team berufen, das sich mit der Verbesserung des Vereinslebens beschäftigen soll. Die Gruppe setzt sich aus allen Bereichen des Vereins zusammen und besteht aus Marlon Schrimpf (Studentenrudern), Felicia Fölsch (RBL und Regattasport), Jörg Alte-Bornholt (Breitensport), Fritz Ludwig Moritzen (Wanderrudern), Martin Kolter (Ausbildung – Anfänger), Ellen Pfleging (Breitensport) und Thomas Diebel (Breitensport). Ich möchte an dieser Stelle noch keine Details aus der ersten Sitzung verraten, doch bis zum 15. Januar 2014 möchte die Gruppe ein tragfähiges Konzept dem Vorstand vorstellen. Wir werden sehen, was hier auf uns zukommt.

Abschließend möchte ich kurz aus dem Bereich Leistungssport berichten. Friederike ist seit vier Wochen in ihrer neuen Wahlheimat Mainz. Dort studiert sie Chemie und arbeitet weiter an ihren sportlichen Erfolgen. Sie hat in einem sehr persönlichen Schreiben dem Vorstand nochmals für die breite Unterstützung aus der Mitgliedschaft gedankt.

Zudem hat unser Vereinstrainer seine ersten Zeichen gesetzt und einen Bootsplan, Trainingsplan und Ergometerplan erarbeitet und im Bootshaus ausgehangen. Hier nochmals die dringende Bitte sich an alle Vereinsmitglieder, diese mit dem Vorstand abgestimmten Pläne zu beachten.

Wir werden Anfang Dezember zwei neue Ruderergometer bekommen. Diese stehen dann zusammen mit zwei Geräten von unserem Kooperationspartner RV Friedrichsgymnasium und unseren schon vorhandenen Geräten, die von Marlon Schrimpf und Nikolai Schwab instand gesetzt wurden, zum Training zur Verfügung.

Natürlich gilt in der Wintersaison besondere Vorsicht bei den Ausfahrten auf unseren Gewässern. Daher bitte ich alle Ruderer um die gebotene Vorsicht und Weitsicht.

Schurri!

Euer Torsten Gorski

Nachruf Lothar Schimpf

Lothar Schimpf 1951 vor dem Bootshaus des RV Goethegymnasium

Lothar Schimpf 1951 vor dem Bootshaus des RV Goethegymnasium

Lothar Schimpf wurde am 05.02.1926 in Kassel geboren. 1938 wurde er Mitglied im Ruder- Verein Cassel. An den Deutschen Jugendmeisterschaften im Rudern konnte er 1940 und 1941 teilnehmen. Zweimal wurde dort sein Vierer zweites Boot. Den Weltkrieg überlebte er bei der Kriegsmarine. In der schweren Nachkriegszeit war er stark am Wiederaufbau des sportlichen Ruderns in Kassel beteiligt. Lothar Schimpf konnte drei Deutsche Meisterschaften gewinnen: 1951 und 1952 im Leichtgewichtsachter und 1952 im Leichtgewichtsvierer mit Steuermann. 1952 schloss er auch erfolgreich das Architektur-Studium in Kassel an der Hochschule für bildende Künste ab. Anschließend war er viele Jahre bei einem großen Hamburger Architektur-Büro beschäftigt. Dort arbeitete er auf vielen Arbeitsgebieten, mit großer Freude besonders gern auf dem des Schiffbaues. In seinen letzten Berufsjahren als selbständiger Architekt spezialisierte er sich ganz auf den Neubau von Schiffsyachten. Am 13.03.2013 ist Lothar Schimpf in Börnsen, seinem Wohnort in der Nähe von Hamburg-Bergedorf, im Alter von 87 Jahren verstorben. Er war 74 Jahre Mitglied im Ruderverein Kurhessen-Cassel.

Wilhelm Hellmuth

Vor 10 Jahren: Es stand im Schurri – Strahlendes Wetter – Strahlende Gesichter

Erstklassige Rahmenbedingungen zur Vereinsregatta am 14. September 2003 sorgten für eine gelungene Veranstaltung, die allen Beteiligten viel Spaß und Freude bereitete: azurblauer Himmel, glattes Fullewasser, ein gepflegtes Grundstück, beste Logistik seitens Biergarten und Restaurant, sehr gute Ablauforganisation und einsatzbereites Bootsmaterial waren Garant hierfür. Lecker – Bäcker würde sicher erbleichen ob der wohlschmeckenden, von Kurhessen – Frauen selbst gebackenen Kuchen und Torten, die am Kuchenbüfett reißenden Absatz fanden und nicht nur der Wiederherstellung verbrauchter Rudererkräfte dienten.

In dankenswertem Einsatz waren hier u.a. Inge Wunderlich, Heide Wille, Corinna und Marlene Kolter, Brigitte Mruck, Alexandra Riethmüller und Heidi Lehmann. Daneben konnte während und nach dem Rennen auch leicht verfolgt werden, dass der Gastronom alle Hände voll zu tun hatte, um den Bedarf an kalten Getränken und heißem Gegrillten zu decken. Damit gegen 17.30 Uhr die Siegerehrung mit Verleihung der optisch sehr ansprechenden Medaillen stattfinden konnte, wollten natürlich vorher sämtliche gemeldeten Ruderinnnen und Ruderer „ihre“ Rennen ausfahren. Dies gelang ohne nennenswerte körperliche oder sächliche Beschädigungen! Besonderer Dank gebührt hier den Organisatoren und Helfern, insbesondere seien genannt: Irene Diebel, Oliver Frey, Katja Kraechter, Tobias Kretschmer, Bernd Lehmann und Karl-Heinz Ständer. Wenn überdies ein Ruderer im Rennen einen „ Krebs“ fängt, weil er am Vortag beim Verlegen des Fußbodens im Dachgeschoss unseres Bootshauses mit seinen Händen „intensiven“ Kontakt mit Klebstoff hatte, dann kann man nur sagen: „voller Einsatz“!

Besonders interessant und reizvoll war in diesem Jahr die Ausschreibung:

Rennen 1 Herausforderungsvierer:

Erfahrung (Lebensaltersumme 214) gegen Jugend (Lebensaltersumme 57), nach Rollsitzschaden im ersten Rennen lagen im Wiederholungsrennen beide Boote im Ziel gleich auf.

Rennen 2 Familienvierer oder Kinder gegen Mütter:

Man weiß natürlich nicht so genau, ob die Mütter den Kindern den Sieg überlassen wollten, jedenfalls errangen letztere die Medaille.

Rennen 3 Einer-Männer offen:

Acht (!) Meldungen sorgten für Vor- und Zwischenläufe, im Endlauf hatte Oliver Quickert vor Klaus Pischel im Ziel knapp den Bug vorn.

Rennen 4 Einer-Frauen offen:

Vier Meldungen bedeuteten nach zwei Vorläufen den Sieg für Katja Kraechter vor Susanne Frey.

Rennen 5 Gig-Achter-Mixed:

Wie schon im Vorjahr starteten zwei Mannschaften gegeneinander, der Riemenachter gegen den Skullachter, wobei in den beiden angesetzten Läufen die Mannschaften die Boote austauschten; in beiden Rennen gewann dieselbe Mannschaft, war also sowohl in der Skull– als auch Riemenführung besser, mit H. u. M. Eberhardt, B. Lehmann, D. Pawlitz, F. Jadzejewski, A. Lutter, Ph. Stiel, O. Frey, Stfr. I. Diebel.

Rennen 6 Doppelvierer:

Nach spannendem Bord-an-Bord-Kampf konnte sich die Mannschaft mit Kl. Engelhardt, F. Jadzejewski, D. Pawlitz und M. Schulz mit Stm. Ph. Stiel auf den letzten Metern durchsetzen.

Allen Beteiligten sei für’s Mitmachen herzlich gedankt, eine gut organisierte, sehr schöne breitensportliche Veranstaltung, die sicher auch die Restaurantbesucher auf der Bootshausterrasse positiv angesprochen hat. Und das ist auch wichtig und gut so! Freuen wir uns heute schon auf die Vereinsregatta im nächsten Jahr!

Jochen Moll