„Stammtisch“, so heißt die vor einiger Zeit geschaffene Veranstaltung zur Begegnung von Ruderern außerhalb eines Bootes. Jeden ersten Mittwoch im Monat im Bootshaus. Am 6. Januar war’s wieder soweit, der erste Stammtisch in 2014. Ich wollte mal sehen, wie das da so zugeht.
Also um 20h00 hin. Zwölf waren wir, der/die eine ist was, der/die andere trinkt nur am runden Tisch. Gegessen hat z.B. der „Große“ Vorsitzende, ich saß neben ihm und habe Torsten Gorski eigentlich zum ersten Mal etwas ausführlicher gesprochen und damit näher kennengelernt. Und rechts von mir saßen G. und D. Klotz. Ich konnte auch aus meinem „rechten“ Gespräch feststellen, dass man Ruderkameraden kennt und doch nicht kennt. Angelika B. kannte ich z.B. noch gar nicht. Pflegings oft getroffen, zusammen gerudert, aber kaum gesprochen. Und Joel Sieber kannte ich bisher nur vom Sehen, hier am Abend haben wir uns zum ersten Mal unterhalten, und nun bestimmt öfter. Und wann kommt man mal mit I. und T. Diebel und Kolters M. zu einem längeren Gespräch? Sie sind alle häufiger als ich unten im Bootshaus und auch sehr viel vereinsaktiver; und wenn sich mal eine Gesprächsgelegenheit ergibt, dann redet man vorrangig über momentaktuelle Ruderdinge.
Wie und wo kann man auch mit Ruderern längere Gespräche führen, wenn man nicht gerade lange Wanderruderfahrten gemeinsam unternimmt? Denn beim normalen wöchentlichen Haus-streckenrudern soll im Boot möglichst (je nach Strenge der Person auf dem Steuersitz) nicht gesprochen werden; und hinterher heißt es, Boot saubermachen, duschen, umziehen, ab nach Hause. Rudern ist gesprächsfeindlich, allerdings sind das auch viele andere Sportarten. Der Stammtisch schafft den notwendigen Ausgleich.
Aber warum heißt diese Begegnungsveranstaltung im Bootshaus eigentlich Stammtisch? Stammtisch, üblicherweise mit „RESERVIERT“-Schild auf dem Tisch und nur für Stammgäste, also für Leute, die sich in gleicher Zusammensetzung immer wieder sehen. Immer nur für einen geschlossenen Kreis? Das Gegenteil ist doch beabsichtigt. Wechselnde Besetzungen, möglichst sollten die noch zu integrierenden neuen Mitglieder dabei sein und die Gelegenheit nutzen, sich bekannt zu machen, die „alten“ Mitglieder kennenzulernen. Die „Neuen“ sollten wir Älteren und Alten insbesondere ansprechen, einladen und mitbringen zwecks Kennenlernen im Gespräch, Verankern im Verein, Schaffung eines Ansprechpartners. Ich glaube aber, dass das z.B. Martin K. ohnehin schon immer macht.
Und für die Anzusprechenden gilt: Freundschaft oder Bekanntschaft oder Integriertsein ist aber immer auch eine Holschuld!
„Stammtisch“ kann man das monatliche Ereignis ruhig weiter nennen, auch wenn‘s kein STAMMTISCH sein oder werden soll. Eine offene Gesprächsrunde soll es sein, so wie es heute war, einfach für zwei Stunden open house, man weiß, dass dann Vereinsmitglieder gesprächsbereit und interessiert gemütlich im Bootshaus sitzen. Der 8.1. war ein schöner Abend. So gegen 22h00 war diesmal Schluss. Gut für die Wirtin, gut für uns. Dann bis zum nächsten Mal. Wen spreche ich denn an mitzukommen? Wer wird beim nächsten Mal dabei sein? Mal sehen. Treffe ich Dich? Vielleicht bin ich ja auch nicht da. Aber ich bin immer wieder mal dabei. Eben Stammtisch der anderen Art, nach RKC-Art.
Eike Müller-Elschner