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Friederike Reißig auf Platz 8 im Juniorinnen-Einer bei Langstrecke in Leipzig

Friederike Reißig

Friederike Reißig

Beim Saisonauftackt der deutschen Ruderer, dem Langstrecken-Test über die Strecke von sechs Kilometern in Leipzig, belegte Friederike Reißig den achten Platz im 36er Bootefeld des Juniorinnen-Einers (JF 1x A). Obwohl die Saisonplanung einen Start im Zweier vor sah, wurde im Einer an den Start gegangen, was sich als glückliche Entscheidung erwies. Vor dem Hintergrund einer Erkrankung Friederikes im Vorfeld des Tests ist dieses ein gutes Ergebnis. Der nächste Start für Friederike Reißig im Einer werden die Internationalen Belgischen Meisterschaften in Gent am kommenden Wochenende sein. Am übernächsten Wochenende steht die DRV-Juniorenüberprüfung in Duisburg auf dem Programm. Zu danken ist Marc Krömer von der Ruderwerkstatt, der kurzfristig Friederike einen Einer zur Verfügung stellen konnte.

Personalia

Oliver Quickert (Mitte) mit Siegfried Kaidel (r.) und Dr. Dag Danzglock (l.)

Oliver Quickert (Mitte) mit Siegfried Kaidel (r.) und Dr. Dag Danzglock (l.)

Oliver Quickert erhielt auf dem Deutschen Rudertag aufgrund seiner umfangreichen vieljährigen Arbeiten im Deutschen Ruderverband (DRV) die DRV-Plakette für besondere Verdienste aus den Händen des DRV-Vorsitzenden Siegfried Kaidel.

Torsten Gorski wird auf dem Deutschen Rudertag in Ulm am 17.11.2012 als zweiter Vorsitzender des DRV und Schatzmeister wiedergewählt.

Rudertag in Ulm: Torsten Gorski (r.) wiedergewählt

Rudertag in Ulm: Torsten Gorski (r.) wiedergewählt

Wir gratulieren unserem Mitglied Maik Feldmann zur Promotion! Er trägt nunmehr den akademischen Titel „Dr.-Ing.“, Abteilungsleiter Materialentwicklung und Verbundwerkstoffe, Universität Kassel, Institut für Werkstofftechnik/Kunststofftechnik

Neujahrsempfang 2013 und Bootstaufe von „PIEP“

Dirk und Carsten Vogel mit Prof. Ehrhardt (Mitte)

Dirk und Carsten Vogel mit Prof. Ehrhardt (Mitte)

Es waren 68 Kurhessen, die an diesem winterlichen 20. Januar 2013 um 11:00 Uhr ins Bootshaus zum traditionellen Neujahrsempfang mit Festvortrag und zur Bootstaufe kamen.

Bei diesem Neujahrsempfang sprach Prof. Ehrhardt über die Grimmforschung, und getauft wurde das neue Motorboot auf den Namen PIEP. Die Kombination von Empfang, Vortrag und Taufe war neu und erfolgreich. Die empfangsausgerichtete feierliche Kleidung tat auch der Taufzeremonie vor den Hallentoren im leichten Schneetreiben gut. Soweit zusammenfassend vorab, jetzt im Detail:

Recht pünktlich ging’s los. Jeder hatte bei Ankunft sein Sekt- oder Saftglas erhalten. Wer Hunger hatte, konnte auf herzhafte Happen auf den Tischen zurückgreifen. Der Vorsitzende begrüßte die Ehrenvorsitzenden, die Ehrenmitglieder, den Vortragenden, Herrn Professor Dr. Holger Ehrhardt von der Universität Kassel, dann die aus Hamburg zur Bootstaufe angereisten Söhne von „Piep“ Vogel, Dirk und Carsten, und alle Übrigen. Allen Anwesenden wünschte er für das gerade angelaufene Jahr u. a. auch Gefasstheit und Glück. Frank Oberbrunner griff dabei auf Fontane zurück, der Glück auch dann schon als gegeben ansah, wenn man keine Zahnschmerzen hat. Leichte Heiterkeit im Saal. Ansonsten ging es aber ernst und wichtig zu, wie auch beim Dank an das Pächterehepaar Weber für guten Service, gute Küche und wiederum auch wieder kooperatives Vorgehen in allen relevanten Angelegenheiten des Clublebens.

Nach beendeten Dankesworten folgten Rückblick und Ausblick. Das gehört zu jeder Neujahrszusammenkunft. Und so wies der Vereinsvorsitzende rückblickend auf die erfreulich hohe Präsenz bei Veranstaltungen hin, sowie auf das Engagement des RKC bei der Pro-Schleuse-Demonstration mit über 100 Fulda-Wasserfahrzeugen und auf ein deutlich gestiegenes und spürbares Wir-Gefühl unter den Kurhessen. Und dieses schöne, wie auch immer festgestellte und gemessene Wir-Gefühl sieht Frank Oberbrunner als gute Basis für zukünftig mehr Freiwilligkeit bei Übernahme von Arbeiten und Ämtern im und für den Verein an. Freiwillige Übernahme von Pflichten und Verantwortung sei zwingend notwendig, um den RKC erfolgreich zu halten und weiterzuentwickeln.

Weiterentwicklung war für Frank das Stichwort, um auf den Kooperationsvertrag zwischen RKC und der Universität von „Kassel documenta Stadt“ als wichtiges „Leuchtturmprojekt“ hinzuweisen. Der Vertrag sei unterschrieben; gemeinsame Ausbildung und unser Partizipieren an den Ergebnissen des Sport-, Lehr- und Forschungsbereichs seien u. a. und neben der Mitgliedergewinnung wichtige Ziele. Der RKC überlässt nun der Universität auf der Basis eines Erbbauvertrags einen Teil des Grundstücks. Links WG, rechts Uni: „Kann man sich interessantere Nachbarn und eine derartige Konstellation überhaupt wünschen?“, fragte der Vorsitzende rhetorisch, bevor er aber auch noch auf zwei, wie er es nannte, Wermutstropfen einging. Der erste Tropfen:

Der RKC hat zwar jetzt ein – und noch dazu ein nachher getauftes – neues Motorboot, aber keinen fest angestellten Trainer für den Seniorenbereich. Einen solchen zu gewinnen, sei ein vordringliches Ziel. Fest angestellt muss er sein, und auch sehr bald muss er dem RKC zur Verfügung stehen. Wenn das nicht klappt, wird es mit den gegenwärtigen und zukünftigen rennruderischen Erfolgen bergab gehen. Und das zweite Problem: Die Kommunikation! – und zwar die nach draußen. Der RKC müsse sich besser vermarkten, die vielfältigen Aktivitäten könnten und müssten werbend, imagebildend und mitgliederwerbend häufiger und besser publiziert werden. Für diese PR-Arbeit müsse ein Team gebildet werden, das Verantwortung übernimmt. Der Vorstand werde dies mit den notwendigen Maßnahmen angehen.

Ende des Ausblicks – und damit der Interna. Jetzt ist der Vortrag dran: „Wir freuen uns, dass Sie, Herr Professor Ehrhardt, als einzigartiger und einziger Grimm-Lehrstuhlinhaber in Deutschland zu uns gekommen sind“. Frank Oberbrunner übergibt das Wort an den Lehrstuhlinhaber zur Grimmforschung an der Uni Kassel. Und der dankt und sagt, dass auch er dem Wassersport zugetan sei, zwar nicht rudere, aber wenigstens paddele. Das war mal schon ein guter Einstieg in die Materie zum Grimmjahr. Vor 200 Jahren, am 20.12.1812, haben die Grimm-Brüder den 1. Band der Hausmärchen veröffentlicht. Prof. Ehrhardt will nicht über alles mit den Märchen in Zusammenhang Stehende und Bekannte berichten. Ein Forscher nimmt sich das weniger Bekannte vor. Und so berichtet er mit erläuternden interessanten Bildern über den Beitrag von Jacob und Wilhelm Grimm zur Entwicklung der deutschen Sprache, spricht über deren Bücher, wie z.B. die Deutschen Sagen, die Irischen Elfenmärchen und das Deutsche Wörterbuch. Bei der sehr systematischen Darstellung der Aufgabenbereiche der Grimmforschung behandelt er das Leben und Werk der Gebrüder Grimm, die vorgesehene Edition bisher unveröffentlichter Grimm-Märchen, die Forschung zum Werksbestand und zum Nachlass der Brüder und natürlich auch ausführlich die Bedeutung und Rolle insbesondere von Dorothea Viehmann. Es war schon interessant zu hören, was heute noch wie und wo aus dem Nachlass aufgefunden und sichergestellt wird! Dem Vortragenden wurde nach Vortrag und Diskussion gebührend gedankt!

Nach diesen intellektuellen Höhenflügen ging es runter ins leichte Schneetreiben zur Bootstaufe vor den Toren der Bootshallen. Dirk und Carsten Vogel, die Söhne des im Februar 2012 verstorbenen Ehrenmitglieds des RKC und ehemaligen Vereinsvorsitzenden des RVC, Horst Vogel, waren aus Hamburg angereist, um bei der Taufe des neuen Motorboots dabei zu sein.

Das neue Motorboot

Das neue Motorboot

„PIEP“ war der in Ruderkreisen übliche Spitzname des Vaters, und „PIEP“ am Motorboot erinnert uns nun immer an diesen hochgeschätzten und verdienstvollen Ruderer. Der Neujahrsempfang war offiziell zu Ende, aber viele Mitglieder, auch der Referent sowie die Vogel-Brothers, blieben noch in gemütlicher Runde im Bootshaus beieinander. Recht so.

Eike Müller-Elschner

Festlicher Adventabend am 1. Dezember 2012

Adventabend 1.12.12

Adventabend 1.12.12

Wer nicht dabei war, hat sicher einiges verpasst! Die Höhepunkte des Abends waren – neben dem gewohnt guten Menu mit dazu passenden edlen Tropfen unseres Wirts – sowohl die Rede von Frieder Werner zum Advent, speziell zum Nikolaus, als auch der Vortrag von Rudi Meister über seine Wanderfahrt in Kanada. Auf diese Weise wurde ein abendfüllendes Programm geboten, welches den ca. 30 Teilnehmern im somit gut gefüllten Werner-Dietrichs-Raum sicher noch lange in bester Erinnerung bleiben wird.

Frieder Werner stimmte mit seinen Worten die Zuhörer auf die Adventzeit ein, indem er von der Geschichte des Heiligen Nikolaus (343 n. Chr.) den gedanklichen Bogen in die heutige Zeit spannte: Wie damals gilt auch heute, dass Menschlichkeit vor Geld steht, dass man auch gegen den Strom rudern muss, dass auch im Rudersport das Geld nicht allein ausschlaggebend sein darf, dass der Mensch im Mittelpunkt steht und dass wir heute wieder lernen sollten, Geduld zu haben in einer Welt der Zwänge und Hektik. Zwei adventliche Lieder begleiteten seine Rede, welche überaus großen Anklang fand.

Adventabend 1.12.12

Adventabend 1.12.12

Im Anschluss an die Nachspeise entführte Rudi Meister die Vereinsmitglieder mit seinem spannenden Vortrag sowie anschließendem Film nach Ontario, Kanada. Hierüber lesen wir weiter oben in diesem Schurri seinen Bericht.

Ein gelungener festlicher Abend, wobei sich mit der Einbindung der Zuhörer in die Vorträge eine sehr aufgelockerte Atmosphäre ergab. Einziger Wermutstropfen: eine höhere Teilnehmerzahl wäre wünschenswert und dem Verein angemessen gewesen.

Breitensport

Wintertraining freitags im Kraftraum

Wintertraining freitags im Kraftraum

Auch in diesem vergangenen Winter 2012/13 waren die Veranstaltungen gut besucht; Johanna Wenzel konnte mittwochs meist ca. 15 Personen um sich scharen, und freitags erprobten meist etwa 10 Personen ihre Kräfte an den Geräten im Kraftraum.

Aber auch zu anderen, nicht organisierten Zeiten sah man häufig Vereinsmitglieder trainieren. Lobend ist zu erwähnen, dass viele der im letzten Sommer ausgebildeten Ruderinnen und Ruderer sich eifrig auf die kommende Saison vorbereiteten.

Silvesterrudern 31.12.12

 „Silvester am Bootshaus“

„Silvester am Bootshaus“

Zum Jahresabschluss noch mal ins Ruderboot steigen oder einen Auespaziergang unternehmen?

Na klar! Das Wetter spielte mit, der Himmel war zwar bedeckt, aber bei ca. 8° Lufttemperatur und nur leichten Windböen zog es viele Ruderinnen und Ruderer um 13:00 Uhr zum Bootshaus.

Zwei Achter („Deutschland“ und „Herkules“) sowie der Fünfer „Kassel“ konnten besetzt werden, wobei die Mannschaften über die gesamte Hausstrecke ruderten. Einige, denen das Wetter zum rudern jedoch ungeeignet erschien, traten den obligatorischen Silvesterspaziergang an. Unter den ca. 30 Anwesenden befanden sich neben Juniorinnen, im Jahr 2012 Ausgebildeten und einigen „alten Hasen“ auch Vorstandsmitglieder sowie unsere Seniorin, Ehrenmitglied Dr. Annemarie Röse. Die Ruderpartie bzw. den Spaziergang ließen einige anschließend gesellig an der Kaffeetafel im kleinen Vereinsraum ausklingen. Die einhellige Meinung aller Beteiligten: „Ein schöner Nachmittag zum Jahresausklang “.

Wanderrudern: World Rowing Tour 2012 Ontario, Kanada

Rudi Meister erzählt von seiner Wanderfahrt in Kanada

Rudi Meister erzählt von seiner Wanderfahrt in Kanada

Die FISA – der internationale Ruderverband – schreibt jedes Jahr eine Ruderwanderfahrt in einem anderen Land aus. Im Jahr 2012 fiel die Auswahl auf Kanada, vom 25.8. bis 2.9.2012. Weil ich schon an einigen dieser Wandererfahrten teilgenommen hatte und es immer ein sehr schönes Erlebnis war, haben sich mein Sohn Martin und ich um eine Teilnahme beworben und hatten das Glück, eine Zusage zu erhalten. Martin buchte im Internet die Flüge nach Toronto als auch nach Sudbury, verschiedene Hotels, sowie einen Mietwagen ab Toronto für unsere 2000-km- Rundreise nach Beendigung der Wanderfahrt. Am 24. August flogen wir nach Toronto, und nach einer Stadtbesichtigung ging es weiter mit dem Flugzeug ca. 350 km zum Regionalflughafen bei Sudbury und mit der Taxe zum Hotel. Dort erhielten wir die Informationen über den Verlauf der Wanderfahrt: jeder der Teilnehmer bekam z. B. eine Liste, welche die Bootsnummern enthielt und an welchem Tag man mit welcher Besatzung eingeteilt war. Lediglich die Bootsführer waren immer im gleichen Boot, die Mannschaften wechselten aber jeden Tag, so dass die 60 Teilnehmer aus 15 Nationen schön durcheinander gewürfelt waren. Nach dem gemeinsamen Abendessen wurden wir am nächsten Morgen mit zwei großen Schulbussen 25 km weiter nach West Arm Lodge gebracht, wo wir für drei Tage unser Quartier bezogen. Schon bei der ersten Ausfahrt auf dem West Arm Lake durften wir das glasklare Wasser bewundern, genossen jeden Tag das herrliche Wetter bei 24-28° Lufttemperatur sowie eine atemberaubende Uferlandschaft mit Urwald und Felsen, welche durch eiszeitlichen Gletscherschliff geformt waren.

An allen Tagen auf den Northern Ontario Waters legten wir gegen Mittag am Seeufer an, wo uns eine reichhaltige und schmackhafte Mahlzeit erwartete. Nachmittags wurden die Tagestouren selbstverständlich mit einem erfrischenden Bad in dem herrlichen Seewasser beschlossen. Am vierten Tag unternahmen wir eine Besichtigungstour mit Bus zu einem Wasserfall am French River, und besichtigten eine Mühle, auf einer Erdspalte gebaut. Die nächsten vier Tage ruderten wir auf verschiedenen Seen und erreichten auf den stehenden Gewässern eine Gesamtleistung von 180 km bei Tagesetappen von ca. 30-45 km. Jeder ruderte nach seinen Fähigkeiten, keiner meckerte über die individuell verschiedenen Leistungen, aber jeder packte mit an, wenn es nötig war. Diese harmonische Gemeinschaft von 60 Ruderinnen und Ruderern lernte bei sommerlich schönem Wetter ein herrliches Stück Kanada kennen. Die Organisation durch die 10 Betreuer örtlicher Rudervereine – vom Transport über die Verpflegung bis zur Unterkunft – klappte hervorragend. Auch bekam jeder noch am Abschlusstag eine Erinnerungsbroschüre mit Fahrtbildern sowie eine CD, welche einen Film der Wanderfahrt enthielt. Am Abschlussabend in festlichem Rahmen bedankten sich die Teilnehmer der einzelnen Länder bei der Fahrtenleitung mit teilweise launigen Beiträgen.

2012 FISA WORLD Rowers, Rudi Meister ganz links

2012 FISA WORLD Rowers, Rudi Meister ganz links

Am nächsten Tag flogen mein Sohn und ich nach Toronto zurück und begannen dort mit einem Jeep als Mietwagen unsere private Rundreise. Erstes Ziel waren die Niagara-Wasserfälle, zwischen dem Erie-See und dem Ontario-See gelegen: bei herrlichem Sonnenschein sahen wir in der 55 m abstürzenden Gischt einen wunderbaren Regenbogen und staunten über die Ausdehnung des kanadischen Teils der Fälle, wesentlich größer als der amerikanische. Die Reise führte uns durch den kleinen aber idyllischen Ort „Niagara on the Lake“ weiter nordwestlich nach Tobermory, zwischen Huron-See und Georgian Bay gelegen. Große Hilfe leistete das Navigationsgerät für das Auffinden von Hotelunterkunft, Restaurant, Tankstelle und Lebensmittelmarkt. Die Straßen waren durchweg in gutem Zustand, bei 80 km/h erlaubter Höchstgeschwindigkeit.

Zurück ging es nordöstlich zum Algonquin-Nationalpark, einem weiteren Höhepunkt der Reise. Nach der Besichtigung einer eindrucksvollen Ausstellung, wo gezeigt wurde, wie man früher das Holz auf dem Wasserweg geflöst hat, unternahmen wir eine Wanderung von ca.15 km durch Urwald – so etwas habe ich noch nicht erlebt -Wurzeln, Steine, teilweise weglos, Orientierung durch farbige Punkte an den Bäumen, sehr abenteuerlich, und benötigten hierfür 5 Stunden. Im selben Park mieteten wir uns am nächsten Tag ein Kanu, mit welchem wir bei starkem Gegenwind den Opeango-See befuhren: rudern ist doch angenehmer. Nach der Besichtigung einiger Wasserfälle fuhren wir am nächsten Tag Richtung Osten nach Ottawa. Eine Besonderheit ist hier eine so genannte Schleusentreppe, zwölf (!) hintereinander liegende Schleusen überwinden den Höhenunterschied zwischen Fluss und See. Erstmals erlebten wir starken Regen und nutzten die Gelegenheit zur Besichtigung des hochmodernen Kunstmuseums, um anschließend nach Montréal weiterzufahren. Von unserem Hotel in der Nähe des Olympia-Geländes ausgehend erkundeten wir in den nächsten zwei Tagen die sehenswerte Stadt, eine Stadtrundfahrt ist hier empfehlenswert, um in 3 Stunden alles Wesentliche zu sehen, einschließlich Kurzbesichtigungen. Eine Attraktion ist der schiefe Turm auf dem Olympiagelände, der ist 75 m hoch und hat eine Neigung von 45 Grad. Der Fahrstuhl liftete uns zu einer Aussichtsplattform, von dort hatten wir einen sehr schönen guten Rundumblick auf die imposante Stadt. Montréal hat aber noch eine sehenswerte Besonderheit: der gesamte Stadtkern ist praktisch unterkellert – mit allen Geschäften und Lokalen, die man sich nur denken kann. Im Winter bei minus 25 – 30 °C Kälte kommen viele Einwohner gar nicht ans Tageslicht. Nach diesen beiden Tagen Abflug Richtung Frankfurt und ab nach Kassel. Alles in allem eine wunderschöne Reise, die ich mit meinem Sohn machen konnte.

Rudi Meister

Ehrung für Matthias Burg und Dr. Maik Feldmann

Maik Feldmann und Matthias Burg (v.l.)

Maik Feldmann und Matthias Burg (v.l.)

Im Rahmen der Verleihung des Dietrich-Martin-Preises wurden Matthias Burg und Dr. Maik Feldmann für den Gewinn der Silbermedaille bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften 2012 geehrt. Fast schon traditionell fand im Dezember die Ehrung der erfolgreichen Absolventen und Absolventinnen der Universität Kassel im Fachbereich Sport und Sportwissenschaften statt. Im Rahmen dessen werden alljährlich auch die erfolgreichen Sportler der Universität geehrt. Burg und Feldmann konnten sich im starken Feld des offenen Männerdoppelzweiers behaupten und belegten in Bad Lobenstein knapp hinter der Renngemeinschaft aus Stuttgart und Esslingen den zweiten Platz. (Wir berichteten)

Für die kommende Saison befinden sich die beiden Kurhessen noch in der Planungsphase.

Jahreshauptversammlung 2013

Am 13. Februar 2013 begrüßte unser Vorsitzender Frank Oberbrunner ein voll besetztes Auditorium in unserem Bootshaus und dankte für das zahlreiche Erscheinen. Darauf musste er seiner traurigen Verpflichtung nachkommen, zur Erinnerung an den im vergangenen Jahr verstorbenen Ruderkameraden Horst Vogel aufzurufen, dessen die Versammlung mit einer Schweigeminute gedachte.

Es folgten Ehrungen über Ehrungen: Für ihr besonderes Engagement außerhalb offizieller Vereinsämter erhielten Matthias Burg und Oliver Quickert den Ehrenteller des Vereins. Matthias Burg hat sich im vergangenen Jahr um die Anschaffung eines neuen Motorbootes gekümmert und Oliver Quickert hat sich in besonderem Maße um die Homepage des Vereins verdient gemacht.

Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft wurden darauf Irene Diebel, Eva Schäfers-Thöndel, Katja Kraechter, Hanns-Christian Entzeroth (Witten), Christian Wunderlich (New York) und Stefan Wauer (Konstanz) die silberne Ehrennadel des Vereins verliehen. Helmut Eberhardt und Dieter Hass wurden für ihre 50-jährige Mitgliedschaft in einem dem DRV angeschlossenen Verein geehrt. Die goldene Ehrennadel des Vereins für ihre 50-jährige Mitgliedschaft im RKC erhielten zudem Ellen Pfleging, Burkhard Zellmer, Gerhard Klotz und Walter Quast (Hamburg).

Daneben wurden Jung und Alt gleichermaßen für ihre Ruderleistungen geehrt, wenn die magische Zahl des 1000. Kilometer/Jahr überschritten war. Herausgehoben werden soll an dieser Stelle der Gesamtkilometerpreis für Matthias Burg, der es in der vergangenen Saison auf stolze 2.563 Ruderkilometer gebracht hatte. Friederike Reißig und Laura Böe wurden überdies für ihre besonderen Erfolge im Leistungssport geehrt.

Darauf erstattete der Vorstand Bericht. Zunächst fasste unser Vorsitzender das Vereinsgeschehen im vergangenen Jahr zusammen. Besonders hervorzuheben sind der sehr erfreuliche Mitgliederzuwachs um 20 Neumitglieder im vergangenen Jahr, die Bootsdemonstration für den Erhalt der Kasseler Schleuse und der eindrucksvolle Neujahrsempfang mit dem Gastredner Prof. Erhardt. Danach erhielten die Mitglieder einen kurzen Überblick über den Stand der Kooperationsverhandlungen mit der Universität und zum bevorstehenden Pächterwechsel in der Gastronomie. Frank Oberbrunner schloss darauf seinen 6. und letzten Rechenschaftsbericht und erklärte, dass er nun den Weg für eine „neue Dynamik“ freimachen wolle. Er bat diejenigen um Verzeihung, die sich durch ihn während seiner Amtszeit verletzt gefühlt haben und sprach seinen großen Dank denjenigen aus, die mit ihm für den Verein gearbeitet haben. Wie sehr ihn selbst dieser Abschied bewegte, konnte jeder sehen und hören. Die Versammlung spendete kräftigen und lang andauernden Applaus, den ich an dieser Stelle frei übersetzen möchte mit: Danke, Frank, für Deinen nicht immer einfachen Einsatz für den Verein. Wir wünschen Dir noch viele glückliche Stunden im Ruderboot!

Die stellvertretende Vorsitzende Irene Diebel wusste darauf aus dem Ressort Leistungssport von vielen Zahlen und 27 Siegen zu berichten. Ihr ausdrücklicher Dank galt den Trainern, Steuerfrauen, und der Teamleitung. Aus dem Ressort Breitensport berichtete darauf die stellvertretende Vorsitzende Johanna Wenzel und kündigte zunächst „noch mehr langweilige Zahlen“ an. Auch sie konnte auf ein „sehr erfreuliches Ruderjahr“ zurückblicken und berichtete von insgesamt ca. 66.000 Bootskilometern bei 5.160 Ausfahrten und vielen Festivitäten. Auch im wenig wahrgenommenen „Wanderrudern im Untergrund“ wurden immerhin ca. 5.000 km gerudert. Ihr Dank galt neben den Ausbildern insbesondere Jochen Meyer, der ein Fläschchen Frankenwein für sein Engagement bei der Einer-Ausbildung und der Abnahme der Freiruderprüfung erhielt. Glückwünsche gingen an Saskia Drebes und Gabi Buse, die sich im vergangenen Jahr unter seiner Aufsicht freigerudert hatten.

Der Finanzvorstand Dr. Rudolf Knauff wusste im Folgenden von einem nahezu ausgeglichenen Haushalt im vergangenen Jahr zu berichten. Die Kassenprüfer Dr. Martin Kolter und Torsten Gorski fanden vorbildlich geführte Kassenbücher vor und hatten durch Stichproben wieder einmal eine Vorstellung erhalten, „welche erhebliche Arbeit und Sorgfalt“ aufgewandt wurde. Es gab überhaupt nichts zu beanstanden.

Folgerichtig wurde der Vorstand einstimmig entlastet, nicht ohne Frank Oberbrunner nochmals für seinen unermüdlichen Arbeitseinsatz in den vergangenen Jahren zu danken.

Sodann stand die Wahl von Vorstandsmitgliedern an. Aus der Mitgliederversammlung gab es nur einen Vorschlag für einen neuen Vorsitzenden, der auch vom bisherigen Vorstand unterstützt wurde. In dennoch geheimer Wahl wurde darauf Torsten Gorski zum neuen Vorsitzenden gewählt, der mit fünf Enthaltungen und drei Gegenstimmen eine absolute Mehrheit von fünfzig Stimmen hinter sich vereinen konnte. Er erklärte zwar, dass seine Familie ihn für verrückt halte, er die Wahl aber gleichwohl annehmen wolle. Als stellvertretende Vorsitzende Leistungssport wurde Irene Diebel einstimmig bei zwei Enthaltungen im Amt bestätigt. Als Vorstandmitglied für die Verwaltung wurde Ingeborg Wunderlich einstimmig bei eigener Enthaltung bestätigt. Als neue Kassenprüfer wurden Maike Schulz und Arne Baumgärtner einstimmig bei drei Enthaltungen gewählt.

Darauf erhielt unser Gaststättenpächter Hajo Weber das Wort, der eine Erklärung zur Beendigung seiner Tätigkeit zur Jahresmitte abgeben wollte. Er werde seine Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen beenden und bedankte sich für das Vertrauen in den letzten 14 Jahren „mit Höhen und Tiefen, Verständnissen und Missverständnissen“. Bis Jahresende wird er noch seine Wohnung im Haus behalten und die Geschäfte an seine Nachfolger, Frau Örtel und Herrn Weiss, übergeben. Die Versammlung dankte ihm mit herzlichem Applaus.

Schließlich stellte unser Finanzminister, Dr. Rudolf Knauff, den Haushaltsplan für das folgende Jahr vor, der dem des Vorjahres in Übersichtlichkeit, Nachvollziehbarkeit und Seriosität in nichts nachstand. Der Haushalt wurde einstimmig beschlossen.

Nach einigen kurzen Veranstaltungshinweisen schloss der neue Vorsitzende um 22:05 Uhr die Jahreshauptversammlung.

Der Vorstand hat das Wort

Liebe Ruderkameradinnen und Ruderkameraden, liebe Freunde des RKC,

auch am Ende meiner Amtszeit als Vorsitzender des RKC blicke ich nach vorn. Mehr Vereinsmitglieder als bisher sollten sich bereit finden, an der inneren und äußeren Gestaltung unseres Vereins mitzuarbeiten. Die Sportgesellschaft sieht sich Veränderungen ausgesetzt, die nur dann für den Verein von Vorteil sind, wenn wir Mitglieder sie annehmen, erforderlichenfalls Vereinsstrukturen verändern und in allen sportlichen und sportgesellschaftlichen Bereichen neue Wege zu gehen bereit sind, ohne das gewachsen Heimelige unseres Vereins anzutasten. Der RKC ist das, was er aus sich macht. Wir sind gewiss in der Lage, Mitglieder anzusprechen und zu finden, welche die vielfältigen Aufgaben innerhalb der Vereinsgemeinschaft freiwillig und ehrenamtlich übernehmen. Die bereitwillige Übernahme eines Amtes ist auch ein Akt der Selbsterkenntnis und Selbsterfüllung. Das Engagement für einen Verein mag bisweilen Verdruss bringen, mit Pflichtgefühl, Berechenbarkeit und Standhaftigkeit bei Ausübung seines Amtes indes wird der Amtsinhaber letztlich erfolgreich sein und mit Freude sein Ehrenamt ausüben.

Ich danke allen Mitgliedern für ihre Treue zum Verein und die für mich unvergesslichen sechs Jahre, die ich unseren RKC führen durfte. Dank und Respekt gelten in besonderem Maße den Vorstandsmitgliedern, die mich begleitet haben. Ohne sie wäre meine Arbeit schwierig gewesen:

Arne Baumgärtner, Irene Diebel, Maik Feldmann, Dr. Rudolf Knauff, Johanna Wenzel, Ingeborg Wunderlich. Dem RKC und allen Ruderkameradinnen und Ruderkameraden ein dreifaches

„Hipp-Hipp-Schurri!“

Euer Frank Oberbrunner