Der Kurhessen-Achter trainiert für die Ruder-Bundesliga Saison 2011

Kurhessenachter in der flyeralarm Ruderbundesliga (RBL)

Der Kurhessen-Achter trainiert für die Ruder-Bundesliga Saison 2011

Der Kurhessen-Achter trainiert für die Ruder-Bundesliga Saison 2011

Wenn Steuerfrau Marie Kalinowski ihre Jungs zusammenruft, herrscht Ruhe. Der nur 1,63 großen Steuerfrau des Kurhessen-Achters fällt es nicht schwer, die baumlangen Kerle zusammenzurufen – was sie ansagt, wird gemacht. Ohne wenn und aber, ohne Widerworte. „Nein, militärischen Drill leben wir bei uns nicht“, versichert die Lehrerin, „aber ohne Disziplin geht es einfach nicht.“ Alle Mann ans Boot, Boot geht hoch – auf die acht Ruderer warten 15 bis 20 Kilometer auf der Fulda. Schlag auf Schlag, schmerzende Arme werden ausgeblendet. Jeder weiß, was er zu tun hat.

Die Erfahrung im Kurhessenachter ist groß: WM-Teilnehmer, studentische Europameister, deutsche Meister. Die Erfolge der Männer des Achters sprechen für sich.

Trotzdem stapelt Organisator René Flaschmann tief: „Es ist unsere erste Saison. Wir wissen nicht wo wir stehen und müssen uns in der Liga erstmal zurecht finden.“ Er selbst war bei den Hochschuleuropameisterschaften am Start, weiß um die Klasse der jungen Bundesliga – und um die Qualität der Gegner in den anderen Achtern. „Einfach wird das nicht, verstecken werden wir uns aber auch nicht.“

Braucht die junge Truppe auch nicht: Schon im Winter wurde mehrmals wöchentlich trainiert, einmal neben und auf Eisschollen. Verbissen? Keineswegs, sagt Flaschmann: „Wir haben einfach alle einen Riesenspaß am Rudern, verstehen uns unter einander super“. Gemeinsame Aktionen, Feiern runden das Vereinsleben ab. Dem ganzen Team gefällt der Mix aus sportlichem Ehrgeiz und gemeinsamem Hobby: „Es geht nicht einzig um den Erfolg, es geht auch um das Miteinander.“ Wenn der Erfolg dazu kommt, klar, warum nicht? Egal wie diese Saison ausgeht – dem Kurhessenachter geht es primär darum, in der neuen Liga anzukommen. Wohin der Weg geht, wird sich zeigen. „Vielleicht gibt es ja eine Überraschung“, schmunzelt Teamchef Oliver Quickert.

Diese Überraschung soll auch dem Verein zu Gute kommen: „Die Präsenz in den Medien ist unheimlich gestiegen. Für einen Traditionsruderverein wie den RKC ist das natürlich eine schöne Sache, dort stark vertreten zu sein“, erklärt Rene Flaschmann, dass es ein Gewinn für den Verein und Aktive sein wird, wenn die Erfolge in der Bundesliga eintreten. Doch keine Medaillen ohne ein schnelles Boot: Zwar ist der „Himmelsstürmer“, der gelbe Achter, immer noch ein Top-Boot, aber auch in die Jahre gekommen. „Der Flitzer ist von 1994, aber in den letzten Jahren hat der Bootsbau weitere Fortschritte gemacht,“ erklärt Quickert. Im letzten Jahr war offensichtlich: Neuere Boote fahren besonders auf der kurzen Sprintstrecke weiter vorne mit: „Kommt ein älteres, schwerfälliges Boot am Start zu langsam weg, gibt es auf der 350 Meter-Strecke kaum noch eine Chance, den Zeitverlust auszugleichen.“ Ganz klar: „die eine oder andere Zehntel könnten wir schneller sein“, ist die einhellige Meinung der Sportler. Aber zunächst sind Vorstand, Manager und Bankiers gefragt, denn die nächste Hürde wird jetzt erst einmal die Finanzierung. Trotzdem ist Eile geboten: Denn in zwei Monaten geht’s los…

http://kurhessenachter.de

Thomas Lange, Pressesprecher Kurhessen-Achter