Durch das Jahrgangsrudern an der Goetheschule in Kassel kam Helmut Eberhardt im Jahr 1962 mit unserer Sportart in Kontakt, die ihn dauerhaft begleiten sollte. Am 29.9.1962 trat er in den Ruderverein der Goetheschule ein, errang 1963 seinen ersten Rennsieg und vertrat 1965 als Schlagmann im Gig-Vierer m. Stm. (Damals ruderten Schüler ausschließlich in Gig-Booten) seine Schule und den Hessischen Schüler-Ruderverband bei der Bundesregatta der Schülerruderer in Berlin, dem Vorläufer des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“.
Der Trainingsleiter des RK Kurhessen Kassel, Alfred Trimpert, hatte dem Goetheschul-Vierer beratend zur Seite gestanden, also war der Eintritt in den RKK zum 1.10.1965 eine logische Konsequenz. Die ersten Siege für die Kurhessen wurden in der Saison 1966 errudert. Mit Stolz erfüllte es Helmut Eberhardt, dass er als 17-jähriger mit erfahrenen und erfolgreichen Rennruderern, u. a. Deutsche Meister aus dem Jahr 1964, im Achter starten konnte und so auch seinen ersten Stadtachtersieg holte. In den folgenden Jahren gehörte er zum harten Kern der Kurhessen-Rennruderer und saß 1969 im „Kasseler Achter“, einer Renngemeinschaft aus RVC, RKK und RGK 1927. Nach der Zeit als Trainingsmann des RKK ruderte er regelmäßig weiter, unter anderem auch in vielen Masters-Booten, besonders im Mixed-Bereich und auf Langstrecken-Regatten.
1970 betreute er erstmals die Rennruderer und übernahm die Trainingsleitung im RK Kurhessen. Seine Übungsleiter-Ausbildung schloss er 1972 in Essen erfolgreich ab, erhielt dann die Trainer-B-Lizenz und war 1979 einer der ersten A-Lizenz-Trainer im DRV. Fortbildungsseminare, Trainerkolloquien und Rudersymposien stellten sicher, dass neueste Erkenntnisse der Sportwissenschaft in die Trainingspraxis unseres Vereins einfließen konnten. Neben der Trainertätigkeit im RK Kurhessen und dann bis 1995 im RV Kurhessen-Cassel war Helmut Eberhardt auch Trainer der Renn-Ruder-Union Kassel und im HRV Regionaltrainer für Hessen-Nord. Er betreute außerdem Schulmannschaften, die erfolgreich bei „Jugend trainiert für Olympia“ an den Start gingen.
Man muss es nicht zweimal lesen: Helmut war 25 lange Jahre Trainer bei Kurhessen, Tag für Tag, bei Wind und Wetter, ein Mann für alle Bereiche des Trainings und Regattawesens, angefangen von den Meldungen zu den Regatten, Bootsverladung, Regattabetreuung, Regattaberichte verfassen, Siegerstatistik fortführen, Wintertraining leiten… Und das alles ohne besonderes Honorar durch den Verein, im Gegenteil, er hat sicher ohne Erwähnung manche D-Mark dazu gelegt. Ein Sportsgeist im echten Sinn.
Es war ihm aber immer wichtig, seine Kenntnisse und Erfahrungen weiterzugeben, sowohl in der Sportlehrerausbildung als auch bei Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Universität Kassel. Hier sei einer seiner Leitsprüche angefügt: „Es ist nicht verboten und kann hilfreich sein, über den Zaun zu blicken. Aber hüten sollte man sich vor jeder unkritischen Übernahme.“
Für seine Verdienste um den Rudersport erhielt Helmut Eberhardt die goldene Ehrennadel unseres Vereins, die silberne Ehrennadel des HRV und wurde im Jahr 2011 zum Ehrenmitglied des RV Kurhessen-Cassel ernannt. In diesem Zusammenhang gilt unser Dank auch seiner Ehefrau Margot, ohne die er viele der genannten Leistungen wahrscheinlich so nicht hätte erbringen können. Wir wünschen ihm für die Zukunft auch im Kreis seiner Familie mit vier Enkelkindern alles Gute und stets außerordentlich viel Freude an unserem schönen Rudersport.
Die Redaktion