Auf dem 60. Rudertag in Schweinfurt wurde Torsten Gorski zum stellvertretenden Vorsitzenden des DRV „Ressort Finanzen“ gewählt. Er ist damit der „jüngste Schatzmeister des ältesten deutschen Sportverbandes“. Aus diesem Anlass führte „Schurri“ das nachfolgende Interview:
Schurri: Lieber Torsten, Du bist Vorsitzender des Kassler Regattavereins und des Hessischen Ruderverbandes, was hat sich bewogen, Dich zusätzlich um ein Spitzenamt im DRV zu bewerben?
Torsten Gorski: Schon lange vor dem Rudertag zeichnete sich ab, dass der bisherige Schatzmeister Wolfgang David für eine Wiederwahl nicht zur Verfügung steht. Da wurde u.a. mein Name ins Gespräch gebracht. Nun bin ich jemand, der „etwas macht, wenn es gemacht werden muss“. Hinzu kommt, dass ich nun schon auf einige Jahre Erfahrung in der Sportverwaltung zurückblicken kann, und mir auch die Beschäftigung mit Finanzfragen liegt, habe ich doch als kaufmännischer Leiter eines Unternehmens, das den Bau von Anlagen zur Gewinnung regenerativer Energien projektiert, täglich damit zu tun. Ich habe mich deshalb sehr gefreut, dass mich mit der „Frankfurter RG Germania“ einer der traditionsreichsten deutschen Rudervereine zur Wahl vorgeschlagen hat und ich diese dann auch gewinnen konnte.
Schurri: Welche Aufgaben sind mit seinem neuen Amt verbunden?
Torsten Gorski: Mir obliegt die Kontrolle über die gesamten Finanzen des Verbandes. Dazu gehört u.a. die Verwaltung der Leistungssportfördermittel aber auch der sonstigen Einnahmen, die etwa in unsere Bundessstützpunkte, die Ruderakademie in Ratzeburg aber auch in die Deutsche Ruderjugend fließen.
Schurri: Dies dürfte nicht nur eine sehr verantwortungsvolle sondern auch eine sehr zeitaufwändige Arbeit sein. Wie bewältigst Du diese Aufgaben neben Deinem Beruf und den Anforderungen, die Deine Familie stellt?
Torsten Gorski: Natürlich habe ich mich erst zur Wahl gestellt, nachdem ich die Angelegenheit im Kreis meiner Familie, insbesondere mit meiner Ehefrau Ute besprochen hatte, die mich auch in dieser Sache, wie schon bisher, rückhaltlos unterstützt. Anders wäre das ja überhaupt nicht zu leisten. Da auch der DRV um die Bedeutung einer ordentlichen Finanzverwaltung weiß, stehen mir in der Geschäftsstelle des Verbandes in Hannover insgesamt 5 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung, die die vielfältigen vorbereitenden Arbeiten leisten. Dennoch verbringe ich jede Woche mehrere Abende am Computer, um das umfassende Zahlenwerk aufzuarbeiten und die vom Verband zu treffenden Entscheidungen in wirtschaftlicher Hinsicht vorzubereiten. Hinzu kommen jeden Monat etwa 2-3 Tage, die ich unterwegs bin. Dies liegt oft am Wochenende, so dass ich Kollisionen mit meiner beruflichen Tätigkeit, bei der ich in meiner Zeiteinteilung ohnehin weitgehend frei bin, vermeiden kann.
Schurri: Trotzdem hört sich das alles nach sehr viel Arbeit an:
Torsten Gorski: Das ist schon richtig, es ist aber auch sehr spannend, so tiefe Einblicke in die Verwaltung eines großen nationalen Sportverbandes zu gewinnen und auf die Entscheidungsfindung Einfluss zu nehmen. Außerdem locken – quasi als Belohnung – ja auch die Besuche von großen Ruderveranstaltungen wie etwa die Welt-Cup-Rennen oder auch Weltmeisterschaften. Darauf freue ich mich, und das entschädigt sicherlich ein bisschen für die viele Arbeit.
Schurri: Lieber Torsten, vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen Dir auch für Deine neue Tätigkeit viel Erfolg und hoffen natürlich, dass Du trotzdem noch hin und wieder die Zeit findest, mit uns gemeinsam zu rudern.
Das Interview führte Martin Kolter.