Drei Junioren-/innenruderboote aus Kassel für die Junior-Prodyna-Ruder-Bundesliga heißt nicht nur, dass die schnellsten Vereinsachter Deutschlands gegeneinander auf der 350m Sprintstrecke antreten, sondern auch, den Nachwuchs zu fördern. Junge Ruderinnen und Ruderer sollen dauerhaft für die Königsdisziplin des Rudersports begeistert werden. Die Prodyna-Junior-Ruder-Bundesliga bietet dafür die passende Plattform. In Kassel wurde genau dies als Chance erkannt und die Aufgabe der Nachwuchsarbeit ernst genommen. Seit 2011 existiert das Nachwuchsformat der Ruder-Bundesliga und Kassel war von Anfang an dabei. Während 2011 und 2012 die Kasseler Renngemeinschaften des RV Kurhessen-Cassel 1890/1911 (RKC) und des Friedrichsgymnasiums (FG) jeweils mit zwei Booten an den Start gingen, fanden sich in diesem Jahr schon drei der insgesamt sechs gestarteten Mannschaften auf dem Siegertreppchen ein. Die Hälfte der Athleten/-innen der deutschlandweit ausgetragenen Junior-RBL stammte aus Kassel und dient damit als Indikator und Gütesiegel für die Nachwuchsarbeit der Kasseler Rudervereine. Aber die Kasseler sind im bundesweiten Wettbewerb nicht nur zahlreich vertreten, sondern sie sind auch professionell. So wurden zwei der Junioren-Achter durch Creditreform gesponsert, und einer von Mercedes-Benz. Schön ist es zu sehen, dass sowohl Jungen als auch Mädchen gefördert werden. So starteten zwei Boote im Junioren-Bereich und eines in der Juniorinnenliga. Um die Kräfte der Jüngeren nicht allzu sehr zu strapazieren, hat die Junior-RBL nicht fünf Renntage, sondern zwei. 2013 wurden diese in Duisburg und Kassel ausgetragen. Wieder rückt das Augenmerk auf Kassel. Denn die documenta-Stadt ist nicht nur Athleten-Ausbilder, sondern auch Veranstalter. Viel Organisatorisches ist dabei unserem Verein zu verdanken. Denn als größter Verein der Stadt kann der RKC auch die besten Mittel zur Verfügung stellen. Der RKC mischt an vielen Stellen mit. Nun bleibt noch die Frage offen, wie denn die rennsportliche Erfolgsquote aussieht. Auf einem souveränen zweiten Platz etablierte sich schon am ersten Renntag in Duisburg der Creditreform-Achter der Junioren. Die direkte Kasseler Konkurrenz von Mercedes-Benz musste sich hingegen mit Platz vier zufrieden geben. Während Creditreform den zweiten Platz am zweiten Renntag in Kassel halten konnte, schaffte es der Mercedes-Benz-Achter, sich auf den dritten Platz hochzuarbeiten und sicherte sich so den dritten Platz in der Endwertung.
Damit erhielten beide Kasseler Mannschaften einen Platz auf dem Siegertreppchen und verbreiteten ihre gute Laune am Ufer und in der Stadt. Ebenfalls einen zweiten Platz holten die Juniorinnen: Dem Juniorinnen-Creditreform-Achter gelang es nicht, sich gegen die starke Konkurrenz aus Heidelberg durchzusetzen. Obwohl sie den Heidelberger Achter kräftig jagten, schafften sie es nicht, an ihm vorbeizuziehen. Als Kompensation hierfür erhielten sie aber eine wohlverdiente Silbermedaille.
Auch diese Leistung muss immer anhand der Umstände gemessen werden: Die Juniorinnen-Mannschaft wurde eher kurzfristig zusammengestellt und konnte sich nicht so gut vorbereiten wie die Konkurrenz. Umso schöner ist es zu sehen, dass Kassel die Kapazitäten hat, ‚einfach mal so’ einen Juniorinnen-Achter zusammen zu trommeln. Schön ist es auch zu sehen, dass die Junioren des FG ebenso erkannt haben, dass die größte Förderung im größten Verein möglich ist. So sind fast alle Junioren des Creditreform-Achters in den RKC eingetreten. Aber wie geht es weiter? Ab jetzt sind alle Augen auf unseren neuen Vereinstrainer Nikolai Schwab gerichtet, der die Mannschaften weiter trainieren wird.
Dorothea Kadenbach