Die Juniorinnen-Achtermannschaft des deutschen U19-Nationalteams im DRV jubelt und strahlt: Nach einem steinigen Kampf mit Höhen und Tiefen erruderte sie den zweiten Platz in der Juniorinnen-Weltrangliste. Auch unsere Rennruderin Friederike Reißig trug zu diesem Erfolg bei. Seit Anfang August befand sich die Abiturientin am Austragungsort in Trakai, wo sie erst das sorgfältig ausgewählte Nationalteam kennen lernte und sich auf den Wettkampf vorbereitete. Monatelang nahm Friederike Reißig an verschiedenen Regatten teil, um sich für die U19-Weltmeisterschaft in Trakai zu qualifizieren. Die Konkurrenz war hart, das Wintertraining bitter, Friederike oft verletzt. Doch die Bissfestigkeit der Kasselerin hat sich nun ausgezahlt, denn die 18-Jährige wurde schließlich für die Deutsche Nationalmannschaft aufgestellt und hat dort bewiesen, dass dies die richtige Entscheidung war. Es ist ein tolles Gefühl, sich mit den weltbesten seiner Altersklasse messen zu können, besonders, wenn man wie Friederike für die Königsdisziplin im Achter nominiert wird.
Der Wettkampfstart war für sie ein Abbild ihrer durchwachsenen Saison: Verhalten war der Vorlauf, obwohl sich die junge Mannschaft fest vorgenommen hatte, direkt von hier aus ins Finale einzuziehen. Doch nachdem das Team dort seinen zunächst gewonnenen Vorsprung nicht halten konnte und die Konkurrenz aus Rumänien und Italien auf der zweiten Streckenhälfte an den Deutschen vorbeizog, mussten sie im Hoffnungslauf um den Einzug ins Finale bangen. Hier ließen die Juniorinnen am Folgetag jedoch ihren Kräften freien Lauf und siegten souverän.
Spannend blieb es bis zum Schluss am Sonntag, 11.08.2013, an dem das Finale der Achterrennen ausgetragen wurde. Nachdem die deutsche Mannschaft es gleich nach dem Start schaffte, sich an die Spitze zu setzen, kam das Flaggschiff aus Rumänien nach der 250-Meter-Marke gefährlich nahe und überholte schließlich. Auch die Italienerinnen sagten den Deutschen im Endspurt entschieden den Kampf an und zogen fast auf gleiche Höhe. Steuerfrau Larina Hillemann handelte schnell, spornte ihre Mädels zu Höchstleistungen an und holte auf den letzten Metern alles aus ihrer Mannschaft heraus. Durch diese Leistung konnten die Deutschen ihren Rang halten und beendeten das Rennen über 2000m mit einer wohlverdienten Silbermedaille und knapp zwei Sekunden Vorsprung vor den Italienerinnen.
Besetzung (von Bug nach Heck): Leonie Neuhaus, Julia Barz, Alia Kone, Annika Jacobs, Josephine Eich, Friederike Reißig, Dorothee Beckendorff, Lisa Quattelbaum und Steuerfrau Larina Hillemann
Ergebnis Finallauf:
1. ROU (6:27,79), 2. Deutschland (6:31,03), 3. ITA (6:32,59), 4. BLR (6:37,63), 5. USA (6:40,20), 6. CHN (6:45,57)
Insgesamt war die U19 WM 2013 für Deutschland ein voller Erfolg. Vier mal Gold und einmal Silber brachten die Juniorinnen und Junioren der deutschen U19-Nationalmannschaft nach Hause. Besonders glorreich siegten dabei die Athleten des Junioren-Achters und holten Gold im knappsten Rennen aller Zeiten (rudern.de berichtet).
Dorothea Kadenbach