Begegnungen und Beobachtungen

Begegnung in Kassel

25 Mitglieder des Akademischen Ruder Clubs zu Berlin (ARC), vor allem die, die nicht mehr in Berlin, sondern jetzt über die ganze Republik verteilt leben, begegneten sich am 21./22.Mai 2011 zu einem Rudertreffen im geographisch günstig im Mittelpunkt Deutschlands gelegenen Kassel. Viele wohnten in unserem Bootshaus und nutzten auch die Boote des RKC. Der Werner-Dietrichs-Raum war der sehr geeignete Platz für ein festliches Abendessen, aufmerksam und schnell gecatert vom Vereinsrestaurant. Rudi Meister kümmerte sich sehr um die Ruderer, bereitete passende Boote vor und begleitete die ARC-er auf der Fahrt bei sehr warmem Sonnenwetter nach Wilhelmshausen. Und abends beim Essen überbrachte Rudi formvollendet die passenden offiziellen Willkommensgrüße des RKC. Frank Oberbrunner schickte als Vorsitzender eine Grußbotschaft aus der Ferne. Den ARC-ern hat es wieder sehr gut in Kassel gefallen. Es war das dritte Treffen dieser Art in Kassel. Im Jahr 1989 hatte es begonnen. Als Gegenbesuch war ich damals mit Rudi Meister, Werner Dietrichs, Rolf Bollmann, Charly Weitzel u. a. beim ARC in Berlin zu Gast. Es soll nicht die letzte Begegnung zwischen ARC und RKC gewesen sein, die Berliner wollen wiederkommen, wann auch immer, vorerst ist Kiel der nächste Treffpunkt.

Begegnung mit Musik

Ende Oktober, herrliche warme Sonnentage zum Ausklang der Rudersaison. Spiegelglattes Wasser, ich rudere zur Neuen Mühle hoch und genieße. Von hinten kommt Musik, die immer lauter wird. Dann ist die Erzeugerquelle der Musik neben mir: Am Ufer steht ein Mann mit Fahrrad. Auf dem Sattel liegen Noten. Der Mann übt Kinderlieder auf einem Akkordeon. Gut, dass er noch Freiluftübungen vorzieht. Es klappt noch nicht so ganz mit seinen Kinderliedern, die Konzertreife ist noch nicht da. Aber als Begleitung fürs Rudern war’s schön.

Wiederbegegnung

Der Mann im „Zander“, dem motorgetriebenen grünen Angelkahn, ist nach wie vor auf der Fulda zu finden. Wir grüßen uns beim Begegnen schon fast vertraut, wie gute Bekannte. Man erinnere sich: im vorigen Jahr hatte ich über seine Auslassungen zum Unterschied beim Filetieren von Hecht und Zander berichtet. Diesmal war er weniger gesprächig, hatte kein Anglerlatein auf der Platte und beschränkte sich auf die höfliche Frage, wie es mir denn gehe und ob die Ruderbewegungen gut tun. Ich konnte beides positiv beantworten, und er war zufrieden. Auch ihm gehe es gut, nur die Fische beißen nicht, murmelt er. Ich sagte ihm voraus, dass sich das noch heute ändern werde, weil es einen Wetterwechsel geben könnte. Er sah das auch so und warf hoffnungsfroh die Angel mit neuem Wurm in die Fluten, und winkt.

Beobachtung in der HNA

Am 1. Nov. 2011 begegnete uns in der HNA die Meldung, dass beim Hessischen Wanderrudertreffen der Ruderverein Kurhessen – Cassel im Jahr 2010 mit 5.721 km in seiner Wertungsklasse als der – nach dem CFRV – zweit-aktivste Verein in Hessen im Wanderrudern geehrt worden ist.

Und die HNA schreibt, dass der RKC besonders stolz auf seine Wanderruderer Rudi Meister mit 1.054 km und Karl-Heinz Sauer mit 811 km sei. Recht hat sie diesmal, die HNA.

Keine Begegnung mehr

Der jahrelang in den Printmedien geschalteten Sal. Oppenheim – Finanzanzeige mit Rudermotiv begegnet man künftig nicht mehr: Die früher einmal von mir im Artikel „Rudern in der Werbung“ beschriebene Oppenheim – Anzeige mit dem stilisierten, beziehungslos hinzugefügten Ruderbild ist seit einigen Monaten nicht mehr in FAZ, SZ , SPIEGEL etc. zu sehen. Die Deutsche Bank hat wohl bei Übernahme und Eingliederung des Bankhauses Sal. Oppenheim gemerkt, wie phantasielos diese permanent geschaltete Anzeige ist. Ende dieser Anzeigenserie. Wir sehen die flotten Ruderer nicht mehr mit Derivaten und Anleihen im Sprint. Auch eine Folge der Bankenkrise? Vielleicht.

Eike Müller-Elschner

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