Mitgliederversammlung am 15.09.2011

Es ist schon eine Weile her, dass der Vorstand in einem Jahr nicht nur zur Jahreshauptversammlung, sondern zu einer weiteren Mitgliederversammlung in unser Bootshaus eingeladen hat. Zurecht konnten wir deshalb erwarten, dass es hierfür einen besonderen Anlass gibt. Wir wurden nicht enttäuscht, es gab sogar zwei besondere Anlässe: Zum einen informierte der Vorstand über ein Angebot der Hessischen Landgesellschaft, die Grundstücksteile, die wir bislang angepachtet haben, nun zu kaufen, zum anderen ging es um die Frage einer noch engeren Kooperation mit der Universität Kassel.

Der erste Tagesordnungspunkt war schnell erledigt. Fast einhellig waren die anwesenden Mitglieder dafür, möglichst viel Grundbesitz zu erwerben, um so unseren Standort zu sichern. Allerdings wussten auch alle, dass der zu zahlende Kaufpreis nicht aus den laufenden Einnahmen aufzubringen war. Nachdem aber einige Mitglieder spontan ihre Spendenbereitschaft bekundet hatten, war auch „das Problemchen“, wie man die Finanzierung am besten auf die Beine stellen könnte, schon fast gelöst. Dank der Bereitschaft aus den Reihen der Versammlung, dem RKC den kompletten Kaufpreis für einige Wochen zur Verfügung zu stellen, bleibt nicht nur Zeit für das Werben um weitere Spenden, sondern unser Schatzmeister kann in Ruhe nach der günstigsten Finanzierungsmöglichkeit suchen.

Bei dem zweiten Tagesordnungspunkt ging es zunächst weniger um Entscheidungen, als vielmehr um Information. Die Universität Kassel, genauer gesagt das Institut für Sport und Sportwissenschaft (IfSS), plant den Bau eines eigenen Bootshauses und möchte dieses in unserer unmittelbaren Nachbarschaft – hin zum Bootshaus des RV JGS – errichten. Der Grund dafür findet sich in der schon bestehenden engen Kooperation zwischen RKC und Universität im Bereich Leistungssport, die in den vergangenen Jahren viele Spitzenplätze bei nationalen und internationalen Meisterschaften hervorgebracht hat. Auf Einladung des Vorstands haben deshalb Herr Prof. Dr. Scheid (als geschäftsführender Direktor des IfSS), Herr Prof. Dr. Kibele sowie Herr Sausmikat und Herr Krempel das Vorhaben vorgestellt. Anlass für die Planung eines eigenen Bootshauses ist die Absicht der Universität, ihr Ausbildungs- und Trainingsangebot im Bereich des Wassersports an einem Standort zu bündeln und dadurch noch attraktiver auszugestalten.

Von dem so in unserer unmittelbaren Nähe konzentrierten wissenschaftlichen Fachwissen solle auch der RKC profitieren, wobei sich die Zusammenarbeit nicht nur auf den Rennsport beschränke. Vorstellbar sei, dass das IfSS geschultes Personal in den Trainings- und Ausbildungsbetrieb oder auch bei der Durchführung von Regatten einbringe.

Im Rahmen von Qualifikations- und Forschungsarbeiten könnten ruderspezifische Themen durch Studierende und Promovenden bearbeitet werden, die Ergebnisse könnten Grundlage zur Weiterentwicklung des RKC sein. Baulich, so die Mitarbeiter der Bauabteilung der Universität, stelle man sich ein Bootshaus etwa in der Art des neu errichteten Bootshauses des RV WG vor.

Interessiert lauschten die Mitglieder den Vorträgen der genannten Herren, die auch die gestellten Fragen umfassend beantworteten. Deutlich wurde dabei, dass das Projekt erst am Anfang steht, zumal die Universität noch baurechtliche Fragen klären muss. Nachdem die Mitarbeiter der Universität die Versammlung verlassen hatten, zeichnete sich – trotz des frühen Verhandlungsstadiums und der damit gegebenen Unwägbarkeiten in einigen Belangen – schnell eine breite Zustimmung der Mitgliederversammlung ab. Allgemein wurde die Erwartung geäußert, dass der RKC von einer unmittelbaren Nachbarschaft zu einem attraktiven Universitäts-Bootshaus nur profitieren könne. Als starker Ruderverein befinde man sich räumlich in der Mitte zwischen einem großen Schulruderverein und einem anerkannten sportwissenschaftlichen Institut. So könne man am Entstehen eines kraftvollen Ruderzentrums mitwirken, welches mehr als jeder einzelne Verein/ein einzelnes Institut den Rudersport fördere. Dies, so zeigte sich die Mitgliederversammlung überzeugt, werde aller Voraussicht nach allen Beteiligten und damit auch dem RKC vor allen Dingen Vorteile bringen. So war es nicht mehr überraschend, dass die Mitgliederversammlung den Vorstand einstimmig mit der Fortführung der Verhandlungen beauftragte.

Martin Kolter

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