Die Jugendabteilung des RVKC umfasste nach der mir vorerst ausgehändigten Liste ca. 40 Mitglieder und deshalb verwunderte mich die etwas spärlich besuchte Jugendversammlung in 2010, welche den zukünftigen Jugendwart und seinen Stellvertreter bestimmen sollte. Der „harte Kern“ hatte sich zusammengefunden, wie man so schön sagt. Dieses Bild sollte auch erst einmal für die nächste Zeit prägend sein. Ich kann aus heutiger Sicht nicht beurteilen, aus welchen Gründen heraus solch ein Desinteresse entsteht. Wer sich hierbei leicht zur Aussage hinreißen lässt: „Früher saß man auch nicht so oft vor dem Fernseher.“, der irrt. Nicht nur unsere technisierte Welt ist schuld am Ausbleiben des Nachwuchses, sondern auch andere Faktoren spielen eine Rolle. In Zeiten des „Turboabiturs“ oder „G8“, wie es wahrscheinlich weniger kritische Stimmen sagen mögen, bleibt nicht viel Zeit für ein Vereinsleben. Sportliche Betätigung tritt heutzutage viel zu oft zu kurz, oder findet keine Unterstützung bei den Eltern. Andererseits fehlt es aber auch an Initiative. So kann beispielsweise auch ein nicht mehr stattfindender Ruderkurs für Kinder ein Grund für das Ausbleiben sein. Außerdem bin ich der Meinung, dass die Belange des Rudersports gegenüber anderen Interessen öfters zu kurz kommen, aber das steht nun wieder auf einem anderen Blatt.
Man möge den demographischen Wandel unserer Gesellschaft beachten, welcher natürlich auch nicht spurlos an unserem Verein vorübergeht, jedoch sollte man trotzdem den Nachwuchs auf jegliche Art und Weise fördern, nicht nur in sportlicher, sondern auch in sozialer Hinsicht. Man hat aber bei der Jugendarbeit nicht nur mit Desinteresse, sondern auch mit alt eingesessenen Strukturen zu kämpfen. Man sollte mit der Zeit gehen und konservatives Denken beiseite schieben, will man den immer wechselnden Verhältnissen Rechnung tragen. „Lernen ist wie Schwimmen gegen den Strom: Stillstand bedeutet Rückschritt!“, um es mit Kästners Worten auszudrücken.
Da aber allen Aspekten Aufmerksamkeit geschenkt werden soll, möchte ich nun zu den positiven Dingen kommen. Erst einmal möchte ich an dieser Stelle Greta Gleim und Matthias Kielhorn für ihr Engagement im Verein danken, da sie die Junioren und Juniorinnen unseres Vereins betreuen, ein wichtiger Schritt, in die richtige Richtung. Darüber hinaus wird sich um den Jugendraum gekümmert. Der Raum wird neu möbliert und eingerichtet und somit dient er auch gut zur Überbrückung mancher Stunden bis zum nächsten Training.
Christian Ullrich